Zwischen Laufen und Burghausen

Die Tittmoninger Salzachauen bilden
eine funktionale Einheit mit den angrenzenden Natura
2000-Gebieten in Bayern und Oberösterreich. Charakteristisch
für das Natura 2000-Gebiet sind die ohne Querverbauung
frei fließende Salzach und die ausgedehnten
flussbegleitenden Auwälder, die an einigen Stellen von
ehemaligen Baggerseen durchsetzt sind. An die Au grenzen
vor allem landwirtschaftliche Nutzflächen, größtenteils
Mehrschnittgrünland oder Äcker.
Die Salzachauen stellen eines der artenreichsten und naturschutzfachlich
wertvollsten Schutzgebiete.   Sie sind zur Gänze nach der Vogelschutzrichtlinie
und zum überwiegenden Teil auch nach
FFH-Richtlinie gemeldet. Wichtige Schutzgüter sind gemäß
dieser Richtlinien Lebensraumtypen und Arten,
wie Weichholzauwälder , Hartholzauwälder, Eisvogel, Mittelspecht, Grauspecht

 

Die Aue ist an großen Flüssen mehrere Kilometer breit. Bei Hochwasser zeigt sich die ganze Breite. Fluss und Aue werden eins, alte Flussarme zu reißenden Strömen. Nass und trocken – Extreme auf engstem Raum. Wo das Wasser lange hoch steht, ist die Silberweide (Weichholzaue) konkurrenzlos. Sie kann bis zu 300 Tage im Wasser stehen. Nach Hochwasser keimt sie mit anderen Pionierarten auf dem trocken fallenden Rohboden. Hochwasser verjüngt die Aue. Hartholzauwälder sind die struktur- und baumartenreichsten Wälder Mitteleuropas: knorrige Eichen, mächtige alte Ulmen und Eschen, darunter Traubenkirschen. Alte Bäume und Totholz bieten Spechten und Fledermäusen Höhlen. Lianen verweben Sträucher zu einer undurchdringlichen Wildnis. Der Auwald ist Heimat von Wilder Weinrebe und Hopfen, somit Ursprung von Wein und Bierwürze! Besonders beeindruckend und weltweit einmalig ist der Reichtum der Hartholzaue an Frühjahrsblühern: Der Märzenbecher eröffnet den bunten Blütenreigen, der Blaustern verwandelt die Auen in ein blaues Blütenmeer.


Wissenswertes zur Salzach


Wo entspringt die Salzach?

Also beginnen wir beim Ursprung, dem der Salzach nämlich. Der soll sich ja beim Salzachgeier – es gibt sogar zwei davon, einen 2.466 Meter hohen östlichen und einen drei Meter höheren westlichen – befinden. Die Salzach entspringt am Krimmler Tauern, behauptet hingegen der Krimmler Heimatforscher Volkmar Zobl und belegt dies durch eine Urkunde aus dem Jahr 1228 und Karten aus dem 16. Jahrhundert.

Aus dem Geierkopf wurde der Salzachgeier

Der Schriftsteller und Pädagoge Franz Michael Vierthaler, der 1796 eine “Geografie von Salzburg” veröffentlichte, beschäftigte sich mit dem Salzachursprung und verlegte ihn nach Nordwesten. Aus dem Geierkopf wurde der Salzachgeier und aus der Salzeralm die Salzachalm. Jedenfalls gilt, so Zobl, dieser Irrtum seit 1806 als amtlich. Dass die Salzach am Krimmler Kees entspringt und nicht am Salzachgeier, bestätigt auch der Hydrologe des Landes, Dipl.-Ing. Johannes Wiesenegger. Allein schon das wesentlich größere Einzugsgebiet auf der Krimmler Seite rechtfertigt eine südliche “Elternschaft” für den Landesfluss.